Güßbacher Ü35 wird Vizedeutscher Meister

Über die oberfränkische und südostdeutsche Meisterschaft hatte sich die Truppe, die hauptsächlich aus Spielern der 3. Mannschaft (Bezirksoberliga) sowie aus den 1. Mannschaft Spieler Erik Land und Co-Trainer Daniel Schmidt besteht, für die deutsche Meisterschaft in Düsseldorf qualifiziert.

Trotz mehrwöchiger intensiver Vorbereitung war der Ausgang des Turniers völlig ungewiss, da das Teilnehmerfeld mit ehemaligen Profis, wie Seiferth, Völler oder Simon extrem stark besetzt war.

Das erste Spiel gegen Langen sollte bereits ein echter Härtetest werden. Der Gegner wurde Erster im Südwesten und war sicherlich eines der stärksten Teams im Wettbewerb. Anfänglich war die Nervosität deutlich zu erkennen und der TSV ging mit einer knappen 2 Punkte-Führung in die Halbzeitpause. Die gleiche Bild zeigte sich im 3. Viertel, wo die Führung ständig hin und her wechselte. Im letzten Viertel merkte man den Akteuren die sehr körperlich geführte Partie an und etliche Distanzwürfe, vor allem bei Langen, verfehlten ihr Ziel. Die Güßbacher konnten allerdings nochmal „eine Schippe drauflegen“ und das Spiel – bei einer verkürzten Spielzeit von 4 x 7min – mit 41:32 für sich entscheiden. Der Einstieg in das Turnier war geglückt!

Jedoch sollte das zweite Spiel am Nachmittag gegen den westdeutschen Meister Hagen nicht leichter werden. Die Hagener kamen deutlich besser ins Spiel, trafen etliche Würfe von jenseits der 6,75m-Linie und hatten sich schnell eine 10 Punkte-Führung erspielt. Punkt für Punkt kämpfte sich der TSV heran und ging mit einem knappen 27:30-Rückstand in die Pause. Hatte man bereits zu viele Körner gegen Langen liegen gelassen? Nein! Getragen von dem Ex-Bundesliga-Dou Land und Schmidt, sowie starken Dreierwürfen von Bischof und einer geschlossenen Verteidigung der ganzen Mannschaft konnte man Hagen noch zu Boden ringen. Das Spiel wurde mit 61:50 gewonnen, was den zweiten Sieg im zweiten Spiel bedeutete.

Obwohl man am nächsten Morgen auf Rostock, den deutschen Meister der letzten beiden Jahre, traf, konnten unsere „Oldies“ das Spiel ruhig angehen lassen. Die Rostocker Mannschaft war nicht mit dem Kader der Vorjahre angetreten und hatte bereits beide Spiele am ersten Tag davor verloren. Somit war der TSV durch einen möglichen direkten Vergleich mit den anderen beiden Teams bereits für das Finale qualifiziert. Umso schöner, dass sich ein paar TSV-Leistungsträger schonen konnten und man trotzdem das Spiel mit fünf Zähler Unterschied gewinnen konnte. Hierbei kamen alle Spieler zum Einsatz.

Hoch motiviert ging man Sonntagnachmittag ins Finale gegen Empor Berlin. Obwohl die Berliner gleich fünf ehemalige Bundesliga-/Nationalmannschaft-Spieler in ihren Reihen hatten, waren ihre Siege bis ins Finale ebenfalls hart umkämpft und keinesfalls ein Selbstläufer.  In den ersten 5 Minuten fielen kaum Punkte (4:8), ehe Empor den Dreier für sich entdeckte. Immer wieder trafen die Gegner ihre Würfe, bei nahezu keinen einzigen Fehlversuch. In der Zone war für unsere Jungs kein Durchkommen und der Spielaufbau wurde durch aggressive Verteidigung schwer gemacht. So ging man mit einem 18 Punkte-Rückstand in die Halbzeit. Nach einem kurzen Aufbäumen des TSV im dritten Abschnitt, trafen die Berliner weiterhin fast alle Würfe und man verlor verdient mit 31:74. Trotz anfänglich großer Enttäuschung, musste man neidlos anerkennen, dass bei diesem Finale einfach nichts zu holen war.

Spätestens beim gemeinsamen Abendessen vor der Heimreise war die Enttäuschung verflogen als man realisierte, was man eigentlich geleistet und erreicht hat: Vize-Deutscher Meister beim 1. Wettbewerb nach den Profis. Und das als ein „Dorf“, was nicht wie Berlin oder Düsseldorf als eine Millionen-Stadt auf viele mögliche Spieler zugreifen kann!